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TISCHTENNISWETTBEWERB

Olympische Spiele Paris 2024 (27. Juli bis 10. August) Olympia-Auftakt: Achtelfinal-Niederlage für das Mixed Dang Qiu/Nina Mittelham

(c) DTTB

PARIS. Kein Auftakt nach Maß bei den Olympischen Spielen in Paris für die deutschen Tischtennisspieler: Im Achtelfinale des Mixed-Wettbewerbs unterlagen der Düsseldorfer Dang Qiu und die Berlinerin Nina Mittelham den favorisierten Südkoreanern Lim Jonghoon/Shin Yubin denkbar knapp mit 10:12, 9:11, 10:12 und 6:11. Heute Abend um 21:30 Uhr beziehungsweise 22:15 Uhr bestreiten Dimitrij Ovtcharov (Fulda-Maberzell) und Xiaona Shan (Berlin) in der Runde der besten 64 ihre Auftaktbegegnungen im Einzel. Am Sonntag (22 Uhr) ist Europameister Dang Qiu, am Montag (10 Uhr) die EM-Zweite Nina Mittelham an der Reihe.

0:4-Niederlage stellt den Spielverlauf auf den Kopf

Es war ein überaus bitterer Spielverlauf für die Sieger der European Games 2023 und Europameister von Warschau 2021. In den ersten drei Durchgängen lieferten Nina Mittelham und Dang Qiu den an Position drei gesetzten Finalisten des Singapur Smash 2024 ein Match nicht nur auf Augenhöhe, sondern hinterließen über weite Strecken auch einen überaus starken Eindruck. In Satz eins agierten die Deutschen bis zur 7:5-Führung aktiver als ihre Gegner, im zweiten Spielabschnitt lag das DTTB-Duo erneut mit 9:7 vorne und in Durchgang drei erspielten sich die Herausforderer bei 10:8 sogar zwei Satzbälle. Allein, keiner der drei Durchgänge wurde auf der deutschen Habenseite versucht. Speziell in der Endphase zeigten sich die 20 Jahre alte Weltranglistenachte Shin Yubin und Doppelspezialist Lim Jonghoon in allen Spielabschnitten jeweils den entscheidenden Tick flexibler, abgebrühter und als Duo eingespielter. Satz vier wurde zwar mit der 3:0-Führung im Rücken eine deutliche Beute der Asiaten, spiegelt allerdings den Kopf-an-Kopf-Spielverlauf nicht annähernd wieder.

Dang Qiu: „Wenn wir einen der ersten Sätze holen, ist es ein anderes Spiel“

In seiner ersten Spielanalyse unmittelbar nach der Niederlage sagte Dang Qiu: „Es war eigentlich ein gutes Spiel. Das 0:4 klingt klarer, als es sich angefühlt hat. Die ersten drei Sätze wurden jeweils nur mit zwei Punkten entschieden. Wenn wir davon mindestens einen Satz holen, ist es ein ganz anderes Spiel. Vor allem der erste oder zweite Satz – das waren spielentscheidende Situationen. Von den ersten drei Sätzen muss mindestens einer kommen.“ Der Europameister erkannte allerdings auch die neidlos die Leistung des gegnerischen Duos an: „Unser Gegner haben am Ende immer gute Bälle gespielt. Das muss man einfach anerkennen.“

Nina Mittelham: „Unsere Gegner haben keine einfachen Fehler gemacht“

Nina Mittelham ergänzte das Lob ihren Mixedpartners auf die Konkurrenz und erklärte deren besondere Stärke: „„Die Südkoreaner sind sehr gut. Sie haben die letzten Punkte im zweiten und dritten Satz unfassbar stark performt und das, obwohl wir keinen schlechten Ball gespielt haben. Sie hatten aber immer eine noch bessere Antwort und haben keine einfachen Fehler gemacht. Für uns war es sehr unangenehm, wenn Lim auf Dangs Aufschlag die Banane (A.d.R.: Spielerjargon für einen mit sehr viel Effet versehenen Rückhandrückschlag) gespielt hat. Ich glaube, da haben wir im ganzen Spiel nur zwei Punkte gemacht.“ Mit der spielerischen Leistung an sich war Mittelham nicht unzufrieden: „Wir haben insgesamt ein gutes Spiel gespielt. Wenn man von den ersten dreien jedoch keinen Satz gewinnt, dann spielen die Gegner mit großem Selbstvertrauen und es ist deutlich einfacher.“

Jörg Roßkopf: „Man hat gesehen, dass die Südkoreaner eingespielt sind“

Bundestrainer Jörg Roßkopf, der im dritten Satz bei einer 10:9-Führung seines Duos noch einmal mit einer Auszeit versucht hatte, das Spiel in Richtung Anschluss zu steuerten, sagte nach der Niederlage: „Schade, Nina und Dang haben gut gespielt und in den ersten drei Sätzen bei ihren Führungen ihre Chance gehabt. Sie hätten einen oder zwei Sätze holen müssen, sonst ist es bei 0:3 schwierig. Man hat gesehen, dass die Südkoreaner richtig gut eingespielt sind.“

Qiu und Mittelham von olympischer Atmosphäre begeistert

Unabhängig vom Ausgang des Mixed sog Olympia-Debütant Dang Qiu die Stimmung in Paris auf: „Die Stimmung ist unfassbar schön. Die Zuschauer haben Bock auf Olympia, Bock auf Sport und das wird ihnen hier geboten. Das hat richtig Spaß gemacht. Wir konnten zwar leider nicht gewinnen, aber die Atmosphäre war trotzdem einzigartig. Die Zuschauer zelebrieren hier alles. Sie feiern natürlich die Gewinner, aber auch die Verlierer und honorieren die Leistung. Man spürt den olympischen Gedanken dahinter. Das ist etwas Einmaliges. Das erlebt man nicht bei jedem Turnier.“ Auch Nina Mittelham war von der Atmosphäre zum olympischen Auftakt angetan: „Gänsehaut hatte ich zwar nicht, aber es hat super viel Spaß gemacht, hier einzulaufen und zu spielen. Die Halle ist voll, die Stimmung war unfassbar gut. Dadurch war die Nervosität bei mir schnell weg. Ich hätte eigentlich gedacht hatte, dass ich dafür länger brauche.“

Mixed, Achtelfinale
Samstag, 16.30 Uhr: Dang Qiu/Nina Mittelham – Lim Jonghoon/Shin Yubin KOR 0:4 (-10,-9,-10,-6)

Damen-Einzel, Runde Beste 64
Samstag, 22.15 Uhr: Xiaona Shan – Georgina Pota HUN, Tisch 4 –
Livestream ZDF
Montag, 10 Uhr: Nina Mittelham – Minhyung Jee AUS

Herren-Einzel, Runde Beste 64
Samstag, 21.30 Uhr: Dimitrij Ovtcharov – Marcos Madrid MEX Tisch 1 –
Livestream ZDF
Sonntag, 22 Uhr: Dang Qiu – Tiago Apolonia POR

Zu den vollständigen Auslosungen, Ansetzungen und Ergebnissen

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