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FINALE: DIE HONAMAS ZIEHEN MIT SIEG GEGEN INDIEN INS OLYMPIA-FINALE EIN

PARIS. Die deutschen Hockey-Herren stehen im Olympischen Finale von Paris. Das Team von Bundestrainer André Henning kämpfte sich nach einem 0:1-Rückstand zurück und besiegte Indien mit 3:2. Die deutschen Tore erzielten Gonzalo Peillat, Christopher Rühr und Marco Miltkau. Das Hockey-Finale der Olympischen Spiele 2024 findet am Donnerstag (08.08.2024) um 19:00 Uhr statt. Gegner sind die Niederlande.

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1. Halbzeit

Indien mit Blitzstart ins Halbfinale
Die Vorzeichen vor dem Spiel waren klar: Mit einem Sieg hätte die deutsche Mannschaft eine Medaille sicher. Die Inder gingen mit nur 15 Spielern in die Partie, da Amit Rohidas im Spiel gegen Großbritannien die rote Karte gesehen hatte. Die HONAMAS begannen das Spiel etwas nervös und wurden von Indien regelrecht überrollt. In der zweiten Minute gab es die erste Strafecke für sie. Harmanpreet Singh ließ sich den Schuss nicht nehmen, aber Jean-Paul Danneberg im deutschen Tor parierte. Anschließend gab es jedoch direkt die zweite Strafecke für Indien. Wie schon so oft in diesem Turnier ließ Teo Hinrichs nichts anbrennen und lief die Strafecke ab. Danach folgte die erste Druckphase der DHB-Herren, die jedoch ohne zählbaren Erfolg blieb. Das Spiel hatte keine Abtastphase, es ging sofort von Tor zu Tor. In der siebten Minute gab es bereits die nächste Strafecke für Indien. Mit der fünften Wiederholungsecke ging Indien in Führung. Harmanpreet Singh traf ins deutsche Tor. Deutschland musste nun aufwachen. Stattdessen bekam Indien wenige Sekunden nach dem Tor die nächste Strafecke. Wieder trat Harmanpreet Singh an, doch sein Schuss ging am linken Pfosten vorbei. In der Schlussphase des ersten Viertels gelang es der Mannschaft von Bundestrainer André Henning besser, die schnellen Vorstöße der Inder zu verteidigen. In der Offensive erspielten sie sich mehr Ballbesitz, klare Torchancen blieben jedoch aus. Mit dem 0:1 aus deutscher Sicht ging es in die erste Viertelpause.

Deutschland nutzt seine Strafecken
Die erste Situation in der zweiten Viertelstunde gehörte Deutschland. Eine schöne Kombination über Hannes Müller, Marco Miltkau und Johannes Große hätte beinahe zu einer Riesenchance geführt. Doch am Ende fehlte die letzte Präzision im indischen Schusskreis. In der 18. Minute gab es die erste Strafecke für Deutschland. Die HONAMAS sind bekannt für ihren Strafeckenspezialisten Gonzalo Peillat. Der Mann mit der Nummer 16 schweißte die Kugel in die rechte untere Ecke des indischen Tores und das Spiel war wieder ausgeglichen. Plötzlich war ein ganz anderer Fluss im deutschen Spiel und die Fans im Stade Yves-du-Manoir sahen ein ausgeglichenes olympisches Halbfinale. In der 23. Minute kamen die Inder zu ihrer nächsten Großchance. Allein vor dem Tor von Jean-Paul Danneberg kam der indische Stürmer an den Ball, setzte diesen aber zu hoch über das Gehäuse. Indien war die leicht überlegene Mannschaft und führte vier Minuten vor der Halbzeitpause mit 11:4 in der Torschussstatistik. Doch Deutschland holte die nächste Strafecke heraus, die Gonzalo Peillat an den Fuß des indischen Linienmannes schoss. Es gab den fälligen 7-Meter, den Christopher Rühr blitzschnell in die linke untere Ecke verwandelte. Die HONAMAS gingen in Führung und das zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt kurz vor der Halbzeitpause.

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Fotocredits: Axel Kaste

2. Halbzeit

Indien kommt wieder ran
In der zweiten Halbzeit verlor Deutschland im eigenen Aufbau zu schnell den Ball. Indien machte Druck und nach 37 Sekunden gab es Strafecke für die Asiaten. Jean Danneberg hielt den ersten Schuss mit dem Handschuh, der Nachschuss ging am langen Pfosten vorbei – Glück für die HONAMAS. In der 34. Minute vergabeh die Inder ihre 46. Strafecke des Turniers. Die erste Welle der deutschen Mannschaft war zur Stelle und verhinderte das siebte Eckentor der Inder im Turnier. Doch zwei Minuten später erzielten sie den Treffer. Sukhjeet Singh traf per Stecher zum 2:2. Im dritten Viertel gelang den deutschen Männern nicht viel nach vorne. Zu oft kam ein indischer Schläger an den Ball und es schlichen sich kleine Ungenauigkeiten ein. Das Spiel wurde aber auch insgesamt chancenärmer und das Viertel endete 2:2.

15 Minuten Hochspannung
Spannende 15 Schlussminuten standen bevor. In der 46. Minute gab es direkt die dritte Strafecke für Deutschland, zudem verlor Indien den Videobeweis. Indiens Torhüter Sreejesh Pr entschärfte den Schuss von Gonzalo Peillat und Justus Weigand vergab am langen Pfosten die hundertprozentige Chance zum 3:2. Er bekam nicht genug Druck hinter die Kugel, um ihn hoch ins Netz zu schießen, so dass ein indisches Brett die Führung verhinderte. Die HONAMAS spielten ein starkes letztes Viertel. Sie waren die Mannschaft, die entschlossener auf den Führungstreffer drängte. Dies spiegelte sich in der nächsten Strafecke für Deutschland in der 51. Minute wieder. Lukas Windfeder scheiterte mit seinem Versuch an Sreejesh Pr. Indien wirkte in der Schlussphase müde und das nutzte die deutsche Mannschaft eiskalt. Gonzalo Peillat erkämpfte sich links an der Grundlinie den Ball und passte in Richtung indisches Tor. Dort stand Marco Miltkau goldrichtig und hielt den Schläger in die Flanke. Das Spielgerät zappelte im Netz – das 3:2 für Deutschland in der 54. Minute. Indien nahm zwei Minuten vor dem Abpfiff den Torhüter vom Feld und brachte einen zusätzlichen Feldspieler auf den blauen Kunstrasen von Paris. Sofort holte Thies Prinz eine Strafecke heraus, die Indien ohne Torhüter erfolgreich verteidigte. Die letzte Minute brach an und Deutschland war dem olympischen Finale sehr nahe. Die Zeit lief ab und Indien hatte noch eine gute Chance, die aber über das Tor von Jean-Paul Danneberg ging. Es war geschafft! Die HONAMAS stehen im Finale, das am Donnerstag um 19:00 Uhr stattfindet. Gegner sind die Niederlande, die die HONAMAS in der Gruppenphase mit 2:0 besiegten.

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Stimme zum Spiel

André Henning, Bundestrainer:
„Wir haben es uns schon vor einiger Zeit zum Mantra gemacht, dass wir an unserem schlechtesten Tag unentschieden spielen und dann im Penalty-Shootout gewinnen. Noch besser ist es natürlich, wenn die Mannschaft ihren spielerisch schwächsten Tag hat und trotzdem in der regulären Spielzeit gewinnt. Auch heute hat vieles nicht so funktioniert, wie wir es uns vorgenommen hatten. Unsere Taktik war nicht so auf dem Platz zu sehen, wir hatten viele technische Fehler. Die Mannschaft hat aber auf einem hervorragenden mentalen Niveau dagegen gehalten. Diese Wettkampfmentalität ist einfach eine große Stärke, die uns auch heute wieder geholfen hat. Unter dem Druck eines olympischen Halbfinales war das sicherlich eine Glanzleistung dieser Mannschaft. Wir sind sehr froh, dass wir mit mehr Gepäck nach Hause fahren, als wir gekommen sind. Gleichzeitig habe ich die Mannschaft gefragt, ob sie schon zufrieden ist. Es kam ein ganz klares ‚Nein‘! Wir wollen jetzt natürlich mehr!“

Details zum Spiel

Deutschland 3:2 (2:1) Indien
06.08.2024, Stade Yves-du-Manoir – Pitch 1, Paris (Frankreich)
1. Viertel
07. Minute, 0:1 – Harmanpreet Singh (PC)
2. Viertel
18. Minute, 1:1 – Gonzalo Peillat (PC)
27. Minute, 2:1 – Christopher Rühr (PS)
3. Viertel
36. Minute, 2:2 – Sukhjeet Singh (PC)
4. Viertel
54. Minute, 3:2 – Marco Miltkau
Detaillierte Statistiken zu Einsatzzeiten etc. können hier gefunden werden:

Diese Spieler kamen zum Einsatz

Nr. & Name Verein Alter
(2) Mathias Müller Hamburger Polo Club 31
(3) Mats Grambusch © Gladbacher HTC 31
(4) Lukas Windfeder Uhlenhorst Mülheim  28
(9) Niklas Wellen Crefelder HTC 28
(10) Johannes Große Rot-Weiss Köln 26
(11) Thies Prinz Rot-Weiss Köln 25
(13) Paul-Philipp Kaufmann Hamburger Polo Club 27
(14) Teo Hinrichs Mannheimer HC 24
(16) Gonzalo Peillat Mannheimer HC 31
(17) Christopher Rühr Rot-Weiss Köln 29
(19) Justus Weigand Mannheimer HC 23
(22) Marco Miltkau HC Klein Zwitserland 33
(23) Martin Zwicker Berliner HC 36
(25) Hannes Müller UHC Hamburg 23
(44) Moritz Ludwig Uhlenhorst Mülheim 22
(74) Jean-Paul Danneberg (GK) Rot-Weiss Köln 21

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