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KANU-RENNSPORT-BUNDESTRAINER UND DKV-PRÄSIDENTIN ZIEHEN BILANZ NACH OLYMPIA 2024

DUISBURG./ PARIS. Am gestrigen Sonntag endeten die 33. Olympischen Spiele in Paris. Mit sechs Medaillen (davon zweimal Gold im Kanu-Rennsport) zieht der Deutsche Kanu-Verband (DKV) eine äußerst positive Bilanz.

Bundestrainer Arndt Hanisch lobt Athleten für harte Arbeit

„Die Medaillenbilanz ist wirklich erfreulich. Wir hatten im Kanu-Rennsport auf fünf Medaillen gehofft und am Ende vier geholt, somit ist das Soll erfüllt. Gerade die Farbwahl mit zweimal Gold und je einmal Silber und Bronze ist hervorragend. Insgesamt sind wir also mehr als nur zufrieden mit unserer Ausbeute“, resümiert Bundestrainer Arndt Hanisch.

Gerade die Leistungen der Kajak-Herren zeigen, dass die Arbeit im Hintergrund richtig gewählt wurde, wie Hanisch bestätigt: „Der Vierer hatte durch den Umbau wegen des Karriereendes von Ronald Rauhe ein schweres erstes Jahr. Im vergangenen Jahr hatte sich das Boot mit der Umsetzung in den Positionen schon den WM-Titel erkämpft und sich dann in diesem Jahr mit Olympia-Gold gekrönt.“ Auch die Kajak-Damen lieferten auf den Punkt: „Alle Athletinnen in der Gruppe haben sich von Jahr zu Jahr gesteigert und die Leistungen sprechen für sich, weil auch sie neben dem Vierer und im K2 erfolgreich waren und damit mehrere Medaillen für uns erringen konnten.“

Im Canadier-Bereich hat uns das notwendige Quäntchen Glück leider gefehlt. Der C2 der Herren fuhr in einem beherzten Rennen knapp an einer Medaille vorbei und Sebastian Brendel im C1 konnte mit den ungünstigen Windverhältnissen seine gute Semifinal-Leistung nicht wiederholen. Die Canadier-Damen haben bei sehr starker Konkurrenz ihr Bestes gegeben.”

Auf den Erfolgen wird sich natürlich nicht ausgeruht, bereits in wenigen Wochen startet die Vorbereitung für die neue Saison. Aber natürlich kann jetzt erst einmal kurz durchgeschnauft werden, wie Hanisch erklärt: “Nun geht es in den verdienten Urlaub. Im Herbst müssen wir analysieren, wo unsere Reserven liegen und dann die nächsten vier Jahre nutzen, um das Ergebnis von Paris über alle Disziplingruppen zu festigen beziehungsweise auszubauen.“

DKV-Präsidentin Dajana Pefestorff gratuliert zu Spitzenleistungen und lobt Top-Organisation in Paris

Die Präsidentin des Deutschen Kanu-Verbandes, Dajana Pefestorff, zeigt sich begeistert von den Erfolgen der DKV-Athletinnen und -Athleten: „Der Kanusport hat bei den Olympischen Spielen in Paris mit Kanu-Slalom, Kajak-Cross und Kanu-Rennsport über 14 Tage herausragende Erfolge erzielt und Begeisterung versprüht. Diese außergewöhnlichen Leistungen haben nicht nur die Menschen vor Ort, sondern auch viele Zuschauende vor den Bildschirmen in den Bann gezogen. Unser Sport hat sich mit 6 Medaillen meisterlich präsentiert. Ich bin sehr stolz auf das gesamte Team und bedanke mich bei allen Beteiligten. Das war einfach Spitze.“

Lob gibt es von der Präsidentin auch für die Organisation vor Ort: „Ich war selbst vor Ort und habe täglich die öffentlichen Verkehrsmittel für die An- und Abreise zur Kanustrecke in Anspruch genommen. Von der fast reibungslosen Logistik für tausende Passagiere täglich war ich beeindruckt. Außerdem strahlte ganz Paris eine Willkommenskultur aus, jede einzelne Volontärin und jeder Volontär war freundlich und voller Motivation, die Besuchenden und Teams zu unterstüzen.

Einen weniger erfreulichen Punkt spricht die Verbandschefin aber klar an: „Ich persönlich bedauere sehr, wie mit dem Besuch des Bundeskanzlers seitens einiger weniger Medienvertreter umgegangen wurde. Gerade von der Berichterstattung des Redaktionsnetzwerkes Deutschland bin ich enttäuscht, weil es Aussagen in einen falschen Kontext gesetzt hat und Zitate enthielt, die nicht wie in den Texten insinuiert an den Bundeskanzler gerichtet waren. Wir haben den Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz als wertschätzend empfunden und waren erfreut über den Kontakt auf Augenhöhe während seiner Anwesenheit bei den Kanuwettbewerben. Ich erwarte eigentlich eine respektvolle und wahrheitsgemäße Berichterstattung in der deutschen Presse, so wie es bei den restlichen Themen rund um den Kanu-Rennsport auch sehr gut funktioniert hat. Völlig unabhängig davon müssen natürlich auch Kritik und Verbesserungswünsche bei der Sportlerförderung erlaubt sein, gerade wenn sie von mehrmaligen Olympiasiegern stammen.“

DKV-Präsidentin wünscht sich Olympische Spiele in Deutschland

Die Spiele in Paris bestärkten die Ansicht von Pefestorff, dass es Olympische Spiele demnächst auch wieder in Deutschland brauche: „Ich denke, Olympische Spiele würden Deutschland sehr gut stehen. Ich bin überzeugt, dass wir das können. Mit einer gemeinsamen und klaren Vision und vor allem mit einem starken Commitment der Bundesregierung würde eine solche Veranstaltung in Deutschland uns alle näher zusammenbringen. Das war es, was in Paris sehr spürbar war. Ich nehme auch mit, dass nachhaltige Aspekte in der Umsetzung der Spiele in Paris erkennbar waren, was mich sehr erfreute. Meiner Meinung nach können wir mit einer Olympiabewerbung in Deutschland nur dann erfolgreich sein, wenn wir es verstehen, soziale, ökologische und ökonomische Aspekte in unserem Konzeptangebot in Einklang zu bringen und konsequent in den Vordergrund zu stellen.“

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