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OLYMPISCHE SPIELE IN PARIS 2024

Olympia-Auslosung: "Das ist eine Auslosung mit Chancen"

(c) DTTB

PARIS.  Am Abend wurden in der South Paris Arena 4 die Tischtennis-Wettbewerbe der Olympischen Spiele 2024 ausgelost. Zum Auftakt am Samstag bekommt es das deutsche Mixed mit einem Hammerlos zu tun. In den Einzel- und den Teamwettbewerben bescherte die Losfee den Deutschen hingegen machbare Auftaktgegner/innen.

Mixed: Auftakt gegen fünffache WTT-Gewinner

Das DTTB-Mixed Nina Mittelham (Berlin, Weltrangliste: 16) und Dang Qiu (Düsseldorf, WR: 11) spielen am Samstag im Achtelfinale gegen das an drei gesetzte koreanische Mixed Shin Yubin (WR: 8) und Lim Jonghoon (WR: 30). Insgesamt fünf Titel konnten Shin und Lim bereits auf der WTT-Tour gewinnen, zuletzt im Juni beim WTT Contender in Lagos, Nigeria. „Das ist eine sehr schwierige Auslosung“, sagt Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf. „Shin und Lim sind ein sehr gut eingespieltes Mixed, die seit mehreren Jahren konstant gut spielen.“ Der Sieger trifft auf den Gewinner der Paarung Nicholas Lum/Minhyung Jee (Australien, Setzposition: 15) und Bernadette Szozcs/Ovidiu Ionescu (Rumänien, Setzposition: 7).

Damen-Einzel: Shan und Mittelham mit lösbaren Aufgaben zu Beginn

Bei den Damen trifft Nina Mittelham in der ersten Runde auf die Australierin Minhyung Jee. Die 37-jährige gebürtige Koreanerin, die erst seit 2021 die australische Staatsbürgerschaft innehat, rangiert aktuell auf Platz 59 der Weltrangliste. Im Falle eines Sieges würde die Olympiadebütantin Mittelham gegen die Siegerin der Begegnung Doo Hoi Kem (Hong Kong, WR: 47) und Song Gyong Pyon (Nordkorea, WR: 170) spielen. Xiaona Shan bekommt es hingegen mit einer langjährigen Mannschaftskollegin zu tun. Bis zum Jahr 2020 ging die Ungarin Georgina Pota gemeinsam mit der 40-jährigen Deutschen für den ttc berlin eastside an die Tische. Für Pota sind es die Fünften olympischen Spiele – unter anderem wegen einer Babypause wird die 39-Jährige nur noch an Weltranglistenposition 71 geführt. Auf den Gewinner des Matches wartet aller Vorausicht nach Shin Yubin (Korea, WR: 8), die als klare Favoritin gegen ihre Erstrundengegnerin Melissa Tapper (Australien, WR: 251) an den Tisch geht. „Ich schaue wirklich nur auf die erste Runde. Das sind machbare Aufgaben, auch wenn Minhyung Jee mit langen Noppen ein unangenehmes Spielssystem hat und Georgina Pota und Shan Xiaona sich sehr gut und lange kennen“, bilanziert die Bundestrainerin Tamara Boros die Einzel-Auslosung.

Herren-Einzel: Ovtcharov droht Lokalmatador in Runde drei / Qiu gegen Apolonia zum Auftakt

Das könnte ein richtiger Kracher werden! Sollte Dimitrij Ovtcharov (Fulda, WR: 14) seine ersten beiden Matches gegen Marcos Madrid (Mexiko, WR 81) und in Runde zwei gegen den Sieger der Partie Nicholas Lum (Australien, WR: 38) und Vitor Ishy (Brasilien, WR 85) gewinnen, wartet der Shootingstar und Lokalmatador Felix Lebrun (Frankreich, WR: 4) möglicherweise in Runde drei auf den sechsfachen Olympiamedaillengewinner. Dang Qiu (Düsseldorf, WR 11) trifft zum Auftakt auf Tiago Apolonia (Portugal, WR: 66). In Runde zwei würde mit Kirill Gerassimenko (Kasachstan, WR 46) wohl ein weiterer TTBL-Spieler auf Dang Qiu warten. „Die erste Runde ist für alle schwer, wir sollten nicht so weit schauen. Gerade gegen Tiago Apolonia hatte Dang in diesem Jahr schon ein richtiges schweres Spiel beim Saudi Smash“, so der DTTB-Bundestrainer Jörg Roßkopf.

Damen-Team: DTTB-Damen mit Dauerrivalen Rumänien in einem Viertel

Im Achtelfinale treffen die Schützlinge um Bundestrainerin Tamara Boros auf die USA, die an Position 14 gesetzt sind und von Lily Zhang (WR: 29) angeführt werden. Im Falle eines Sieges könnte es zum Duell gegen den europäischen Dauerrivalen Rumänien (Setzposition: 4) kommen, die gegen Indien (Setzposition: 11) spielen. „Die USA haben mit Lily Zhang und Amy Wang (WR: 38) ein gefährliches Team. Vor allem Amy Wang spielt an manchen Tagen wie eine Weltmeisterin, an anderen gar nicht – aber natürlich sind wir in diesem Duell Favoriten.“

Herren-Team: Kanada zum Auftakt – Viertelfinale gegen Schweden möglich

Die Silbermedaillengewinner von Tokio werden im Achtelfinale auf Kanada (Setzposition: 16) treffen. Eugene Wang (WR 106) ist wohl der bekannteste Spieler der Nordamerikaner:  „Über das Erstrundenlos können wir uns nicht beklagen, aber auch dieses Match müssen wir erst spielen. Mit Schweden droht dann natürlich ein richtiger Hammer, aber für eine Medaille müssen wir ohnehin die starken Teams schlagen“, so Roßkopf. Schweden (Setzposition 7) spielt zunächst gegen Dänemark (Setzposition: 10) – sollten sie gewinnen, könnte es zur Neuauflage des EM-Finals 2023 in Malmö kommen. Damals behielten die Skandinavier die Oberhand, allerdings fehlten im deutschen Team Dang Qiu und Dimitrij Ovtcharov.

Prause: „Wir haben mit der Auslosung ein paar Chancen“

Zuversichtlich schaut der DTTB-Sportdirektor Richard Prause auf den Wettkampfauftakt am Samstag: „Das ist eine Auslosung mit Chancen – wir fokussieren uns natürlich erstmal auf die ersten Runden – aber unsere Teams könnten sich z.B. mit Auftaktsiegen spannende Duelle auf Augenhöhe gegen möglicherweise Rumänien und Schweden erspielen.“ Bis dahin werden die Gegner analysiert und natürlich noch einige Trainingseinheiten stattfinden: „Die Trainer werden sich mit den Spielern/innen und Sascha Nimtz vom IAT Leipzig, der Daten und Videos zu den Kontrahenten liefert, auf die Matches vorbereiten. In den verbleibenden Trainingseinheiten werden wir sicher auch noch auf das ein oder andere eingehen und versuchen, ein gutes Gefühl zu bekommen.“

Hier geht es zu den vollständigen Auslosungen:

Damen-Einzel
Herren-Einzel
Mixed
Damen-Team

Herren-Team

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Weitere Infos

Damen-Team: Nina Mittelham (ttc berlin eastside / WR: 16, Olympia-Teilnahmen: -), Shan Xiaona (ttc berlin eastside / WR: 40, OT: 2016, 2020), Annett Kaufmann (SV DJK Kolbermoor / WR: 92, OT: -), Ergänzungsspielerin: Yuan Wan (TTC Weinheim / WR: 86, OT: -)

Herren-Team: Dang Qiu (Borussia Düsseldorf / Weltrangliste: 11, Olympia-Teilnahmen: -), Dimitrij Ovtcharov (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell / WR: 14, OT: 2008, 2012, 2016, 2020), Timo Boll (Borussia Düsseldorf / WR: 24, OT: 2000, 2004, 2008, 2012, 2016, 2020), Ergänzungsspieler: Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken-TT / WR: 9, OT: 2020).
Herren-Einzel: Dang Qiu, Dimitrij Ovtcharov
Damen-Einzel: Nina Mittelham, Xiaona Shan
Gemischtes Doppel: Dang Qiu/Nina Mittelham

ITTF-Nominierung Schiedsrichter
Olympia: Kerstin Duchatz (Bochum)
Paralympics: Anja Gersdorf (Düsseldorf)

Die bisherigen 9 Medaillengewinne Deutschlands im Tischtennis
Gold: –
Silber: 4
Bronze: 5

1992, Barcelona
Silber Herren-Doppel: Steffen Fetzner/Jörg Roßkopf
1996, Atlanta
Bronze Herren-Einzel: Jörg Roßkopf
2008, Peking
Silber Herren-Mannschaft: Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov, Christian Süß
2012, London
Bronze Herren-Einzel: Dimitrij Ovtcharov
Bronze Herren-Mannschaft: Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov, Bastian Steger
2016, Rio de Janeiro
Silber Damen-Mannschaft: Ying Han, Xiaona Shan, Petrissa Solja
Bronze Herren-Mannschaft: Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov, Bastian Steger
2020, Tokio
Bronze Herren-Einzel: Dimitrij Ovtcharov
Silber Herren-Mannschaft: Timo Boll, Patrick Franziska, Dimitrij Ovtcharov

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