- von LOKALSPORT - über SPORT REGIONAL - bis SPORT INTERNATIONAL -

DEUTSCHE KANU-RENNSPORTLER SCHLIESSEN OLYMPIA 2024 MIT VIER MEDAILLEN AB

Hand drauf - wieder mal begeistern die deutschen Kanu-Rennsportler bei Olympia

PARIS. Auch wenn am letzten Finaltag keine weitere Medaille mehr dazukommt, darf sich der Deutsche Kanu-Verband bei den Wettkämpfen in Paris über insgesamt sechs Medaillen freuen, vier davon im Kanu-Rennsport. Die Mischung aus Erfahrung und Jugend zahlte sich letztlich vollends aus.

Zunächst zeigte Enja Rößeling bei ihrem Olympia-Debüt eine gute Leistung zum Abschluss, auch wenn es mit Rang acht im Halbfinale nicht ganz für eine Medaille reichte. Kurz vor den Olympischen Spielen wurde die 22-Jährige aufgrund eines kurzfristig frei gewordenen Quoten-Startplatzes nachnominiert. „Es war unglaublich und ich gehe durch die Teilnahme gestärkt hier raus. Im Winter wird jetzt hart trainiert und dann geht es weiter“, zählt für die junge Athletin der Olympische Gedanke. 2028 bei den Spielen in Los Angeles will sie dann so richtig angreifen.

Einen weiteren guten Abschluss legte Anton Winkelmann hin. Zwar reichte es beim 21-Jährige bei seiner ersten Olympia-Teilnahme noch nicht für das A-Finale, dafür fuhr er im B-Endlauf aber ein starkes Rennen und verpasste den Sieg dort nur um wenige Zentimeter. „Die Renneinteilung hat im Halbfinale einfach nicht gestimmt, das war jetzt viel besser. Natürlich ärgerlich, nicht ins Finale zu kommen, aber dieser Abschluss war gut“, erklärt Winkelmann nach dem Rennen. Sportdirektor Jens Kahl bilanziert die Leistung der beiden Youngster wie folgt: „Bei Enja war es durch die längeren krankheitsbedingten Ausfälle natürlich schwierig, dafür hat sie es wirklich gut gelöst. Anton hat hier viel Lehrgeld bezahlt, aber es im B-Endlauf besser umgesetzt. Genau deswegen haben wir aber auch viele junge Athleten dabei gehabt, damit sie lernen können. Olympia ist eben nur alle vier Jahre und etwas Besonderes, mit dem man auch erstmal klarkommen muss.“

Das heißeste Eisen im Feuer war am finalen Tag Jakob Thordsen im Finale auf den 1000 Metern im Kajak-Einer. Doch leider lief das Rennen für den gebürtigen Hamburger überhaupt nicht wie erhofft. Bereits am Start sammelte er mit seinem Steuer Wasserpflanzen auf – in der so engen Weltspitze ein absolutes Horror-Szenario. „Ich wusste eigentlich schon nach 20 Metern, dass das Rennen gelaufen ist“, kommentiert ein sichtlich aufgelöster Jakob Thordsen in der Mixed-Zone sein Rennen. „Es ist extrem bitter, wenn es dem Veranstalter hier in Paris nicht gelingt, für alle gleich faire Bedingungen auf der Strecke zu schaffen. Vier Jahre Arbeit werden wegen so etwas entwertet“, ärgert sich Jens Kahl über die Bedingungen.

Das Gesamtfazit des Sportdirektors zu Olympia 2024 im Kanu-Rennsport fällt derweil wie folgt aus: „Natürlich hätten wir gerne noch die siebte Medaille geholt, aber auch so ist der Soll erfüllt. Gerade wenn man sieht, dass die Goldmedaillen nur an fünf verschiedene Nationen gegangen sind, wird klar, dass die anderen nicht schlafen. Sie richten sich klar auf Goldmedaillen aus. Dem müssen wir uns stellen und für die nächsten vier Jahre bis Los Angeles eine Strategie machen, dass wir wirklich in allen Disziplinen breit aufgestellt sind und Richtung Gold gehen können.“

Die Wettkämpfe im Kanu-Rennsport sind damit einen Tag vor dem Abschluss der Spiel beendet. Doch das Rampenlicht bleibt aus deutscher Sicht trotzdem auf den Paddlerinnen und Paddlern: Max Rendschmidt wird bei der Abschlussfeier gemeinsam mit Triathletin Laura Lindemann die deutsche Fahne tragen. Für den Schlagmann des seit 2016 bei Olympia ungeschlagenen Deutschlandvierers eine große und gleichzeitig überraschende Ehre: „Da ich ja bei den Europaspielen in Krakau schon bei der Eröffnungsfeier Fahnenträger war, kam der Anruf unerwartet. Aber sensationell, dass ich diese Möglichkeit bekomme.“ Eine gebührende Ehre gerade für die Sportart, die auch bei diesen Spielen erneut zwei von zwölf Goldmedaillen für Team D errungen hat.

Die Abschlussfeier findet am Sonntag um 21 Uhr statt.

com/GplMPi40MC585NQu6FuxZh

Liebe Leserin, lieber Leser
des SPORT-MEDIUMS – sport-rhein-erft.de,

 

wir freuen uns, wenn Sie unsere Arbeit mit einem monatlichen ABO in Höhe von 3,--€, 5,-- € oder 10,-- € unterstützen.

 

Unterstützen Sie uns mit Ihrem Beitrag