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WEITSPRUNG-WELTREKORDHALTER MARKUS REHM FLIEGT ZUM 16. GOLD

Markus Rehm (c) Heuser

PARIS. Weitsprung-Dominator Markus Rehm hat bei seinen vierten Paralympics mit 8,13 Metern die vierte Goldmedaille gefeiert, sein Leverkusener Teamkollege Noah Bodelier kam auf Platz sechs, Stelios Malakopoulos wurde Siebter. Paralympics-Debütantin Kim Vaske kam auf Platz 15 im Kugelstoßen.

Seit seinem WM-Sieg 2011 hat Markus Rehm bei paralympischen Weitsprung-Wettkämpfen immer gewonnen – und auch in Paris sollte sich daran nichts ändern. Doch mit dem US-Amerikaner Derek Loccident, der schon 8,13 Meter gesprungen war in diesem Jahr, und Jarryd Wallace, der ebenfalls schon 7,95 Meter sprang und das Acht-Meter-Potenzial in sich trägt, ist die Konkurrenz stärker geworden. Zudem hatte Rehm nicht sein einfachstes Jahr, wenngleich er dennoch in der Saison bereits auf starke 8,44 Meter kam.

Im Stade de France war alles bereit. Im ersten Versuch verschenkte Rehm mit 7,83 Metern noch viel vor dem Brett, im zweiten näherte er sich dem Absprungbalken mit 8,04 Metern an, im vierten Sprung kam er auf die identische Weite, bevor er sich im fünften Versuch auf 8,13 Meter verbesserte. Diese Weite sollten für den Sieg reichen, weil Loccident bei 7,79 Metern blieb. Bronze ging an Jarryd Wallace mit 7,49 Metern.

„Alle haben zunächst schwer reingefunden. Die Sprünge haben bei allen nicht so richtig gezündet. Trotzdem war es super. Gold ist Gold, das ist alles, was zählt. Das vierte Mal klingt unfassbar. So viele Jahre vorne und ungeschlagen zu sein, ist eine Riesenehre – einfach schön“, sagte Rehm nach seinen sechs Sprüngen. „Es war schwer. Ich wusste, dass die Jungs richtig weit springen können. Ich wusste, wenn Derek einen trifft, muss ich mich warm anziehen. Deshalb wusste ich, dass die 8,04 Meter nicht genug sind. Aber ich war ready. Man muss dann locker bleiben.“

Und weiter: „Es tut ganz gut, wenn man einen Wettkampf hat und nicht alleine für sich springt, sondern ein bisschen Druck bekommt. Ich finde es ein bisschen entspannter, wenn es langweiliger ist und ich vorne wegspringe. Aber für den Sport ist es ganz gut, wenn die anderen näherkommen. Das ist das, was ich all die Jahre haben wollte. Jetzt habe ich es und darf mich nicht beschweren. Jetzt muss ich damit arbeiten und das werde ich auch tun.“ Er wisse, dass deutlich mehr gehe. „An der Bahn lag es nicht. Ich hatte Spaß, das Publikum war großartig. Eigentlich hat alles gestimmt, aber der Rhythmus irgendwie nicht. Dazu gehören verschiedene Faktoren. Die Weite war leider nicht so optimal.“

Bodelier und Malakopoulos auf Rang sechs und sieben

Noah Bodelier wurde mit 6,98 Metern Sechster, im letzten Sprung steigerte er sich nochmals um drei Zentimeter: „Es war mega. Der Boden ist schnell, aber beim Absprung war es heute nicht so leicht“, sagte der 20-Jährige: „Er hat nicht so reagiert, wie man das gewöhnt ist. Alle hatten Schwierigkeiten damit. Man könnte sagen, ich hätte Dritter werden können, aber es war dann eigentlich alles richtig so von den Leistungen her. Ich habe viel gelernt. Mit so vielen Menschen zu springen, das passiert selten und ist was Tolles. Als ich angefangen habe, war das nie das Ziel, dass so viele Leute zugucken. Das Ziel war eher, einfach Sport zu machen.“

Der Dritte im Bunde, der Grieche Stelios Malakopoulos, kam mit 6,81 Metern auf Rang sieben und sagte: „Ich habe mein Bestes gegeben, aber es hat heute Abend nicht geklappt. Trotzdem bin ich stolz auf unsere Arbeit der letzten zwei Jahre!“

Vaske im Kugelstoßen auf Platz 15

Die 19 Jahre junge Paralympics-Debütantin Kim Vaske kam wie über 100 Meter am Vortag auch im Kugelstoßen auf Platz 15. Mit 9,04 Metern verpasste sie ihre Saisonbestweite von 10,66 Metern deutlich und musste schon nach drei Versuchen ihre Tasche packen. „Das war die ganze Saison über meine beste Disziplin“, sagte die vielseitige Athletin vom TSV Bayer 04 Leverkusen, die auch schon im Weitsprung und in den Sprint-Disziplinen bei der WM 2023 startete: „Heute hat es leider nicht geklappt. Das Ziel für dieses Jahr war dabei zu sein. Das habe ich geschafft. Alles, was noch gekommen wäre, wäre die Kirsche auf der Sahnetorte gewesen. Ich habe jetzt für die nächsten Jahre mit dem Kugelstoßen auf so einer großen Bühne noch eine Rechnung offen.“

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