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KEIN LEICHTER TAG FÜR DIE SEGELNATIONALMANNSCHAFT IN MARSEILLE

Bergmann/Wille verteidigen Medaillenchance, Kördel muss kämpfen

Bermann / Wille (c) DSV Felix Diemer

MARSEILLE. Die deutschen Segel-Olympioniken haben an Tag drei der Regatta in der Bucht von Marseille einen harten Arbeitstag hinter sich gebracht. In allen vier aktiven Disziplinen wurde in unbeständigen und schwer zu lesenden Südostwinden die maximale Anzahl an Rennen absolviert. Die Skiffseglerinnen und -segler – 49er-Männer und 49erFX-Frauen – brachten jeweils drei Läufe ins Ziel, die iQFOiL-Windsurferinnen und -windsurfer jeweils drei Slaloms und zwei Kursrennen.

Mit dem besten Gesamtstand schlossen Marla Bergmann und Hanna Wille auch ihren dritten Regattatag im 49erFX ab. Zwar fiel das Duo vom Mühlenberger Segel-Club mit den Rängen 11, 8 und 8 von Platz drei auf Platz fünf zurück, doch fehlen ihnen drei Rennen vor Hauptrundenschluss nur fünf Zähler auf Rang drei. „Wenn uns jemand vor den Olympischen Spielen gesagt hätte, dass wir zu diesem Zeitpunkt in Angriff auf die Medaillen sein werden, dann hätten wir das nicht geglaubt“, sagte die 23-jährige Hanna Wille. Mit ihrer 22-jährigen Steuerfrau stellt sie das jüngste Team in der Flotte der 20 internationalen Frauen-Skiffs.

Marla Bergmann zog am Dienstagabend im Olympia-Hafen eine positive Zwischenbilanz: „Uns hat der bisherige Verlauf in die Stimmung gebracht, dass wir nun wissen, dass wir es aufs Podium schaffen könnten. Wenn man weiß, dass es möglich ist, würde man das natürlich auch gerne schaffen.“ Wie fordernd und komplex das Segeln an diesem Tag in der Bucht von Marseille war, beschrieb Marla Bergmann mit einem Bild: „Wir waren teilweise im Boot und teilweise im Doppelsteher-Überdruck draußen im Trapez. Das hat sich im Bereich von zehn Metern krass verändert.“

Die 49er-Segler Jakob Meggendorfer und Andreas Spranger mussten am Dienstag mit den Einzelrängen 16, 12 und 11 nach ihren gelungenen Auftakttagen einige Federn lassen. Das Duo vom Bayerischen Yacht-Club rutschte auf Platz elf zurück. Steuermann Jakob Meggendorfer berichtete nach den Rennen: „Es war ziemlich durchmischt, lief nicht so gut wie in den vergangenen Tagen. Es waren sehr herausfordernde Bedingungen. Die letzten Tage konnte man ein bisschen schöner segeln, taktisch agieren und schöne Starts fahren. Manche Leute haben es heute gut hinbekommen, wir haben es nicht so gut hinbekommen.“

Jakob Meggendorfer beschrieb die Windverhältnisse zwei Tage vor den Medaillenrennen für die Skiffdiziplinen als schwer interpretierbar. Der phasenweise sogar mit 15 bis 20 Knoten starke Wind sei aufgrund der umliegenden Berge nicht immer richtig in die Bucht reingekommen. Weil auch „brutale Löcher“ dabei waren, müsse man die untere Grenze der Windstärke für diesen Segeltag eher bei fünf Knoten ansetzen, so Jakob Meggendorfer. Für den Segler standen abends vor den letzten drei Hauptrundenrennen am Mittwoch nur noch ein Eisbad und viel Schlaf auf dem Programm.

Eben genau diese schwierigen Windbedingungen brachten auch den iQFOiL-Windsurfer Sebastian Kördel aus dem Tritt. Der Weltmeister von 2022 erzählte, dass ihm die südöstlichen, aber teilweise aus allen Richtungen wehenden Winde wenig liegen würden.

Außerdem habe er solche Winde bisher auch im Training selten, vor allem aber noch nie einen ganzen Tag lang erlebt. Das von vielen internationalen Seglern als auch „Stop-and-go“ bezeichnete Segeln bekam der 1,91 Meter große Athlet vom NRV Olympic Team nicht in den Griff – insgesamt folglich ein enttäuschender Tag für Sebastian Kördel.

Mit den Rängen 15, 21, 11, 20 und 16 fiel er auf Platz 19 zurück. „Das war ein ziemlich dunkler Tag. Ich hatte vier schlechte Starts. Beim einzigen guten Start war ich dann so weit über der Layline, dass es auch keinen Sinn machte“, beschrieb der 33-Jährige seine Herausforderungen ungeschönt. Und mit dem Blick nach vorn – nach sechs von maximal 20 Rennen der neu-olympischen iQFOiL-Klasse – sagte der Athlet weiter: „Ich wusste, dass Niederlagen bei Olympia kommen können, und es wichtig sein wird, wie man damit umgeht. Dass die Niederlagen aber so hart und dick kommen würden, damit habe ich nicht gerechnet.“ Sebastian Kördel sagte vor den nächsten fünf für Mittwoch geplanten iQFOiL-Rennen: „Ich schaue, wie ich damit umgehe und was morgen geht.“

Im Aufwärtstrend schloss Teamkameradin Theresa Steinlein den olympischen Härtetest am Dienstag ab. Die iQFOiL-Windsurferin vom Wörthsee kam im letzten Lauf des Tages nach kraftraubenden drei Slaloms und zwei Kursrennen mit längerer Wartezeit beim Kursumbau als Zweite ins Ziel. „Es war ein langer und harter Tag auf dem Wasser“, sagte die mit 22 Jahren jüngste Athletin der Segelnationalmannschaft. Die Windsurferin vom Norddeutschen Regatta Verein startet nach den Rängen 12, 16, 16, 13 und 2 am Mittwoch als Neunte in ihren dritten Olympia-Tag.

Hier können Sie die Rennen live sehen

Alle Rennen, die auf der TV-Bahn ausgetragen werden, sind online live im Stream zu sehen: am 28. Juli bei der ARD unter sportschau.de, am 29. Juli beim ZDF unter

sportstudio.de, danach weiter in dieser Reihenfolge und im täglichen Wechsel.

Die ARD und das ZDF planen, alle Finals und möglichst alle Wettbewerbe und Auftritte der deutschen Athletinnen und Athleten im Livestream auf sportschau.de und in der ARD Mediathek zu zeigen.

Bei der ARD werden die olympischen Segelwettbewerbe werden von Peter Carstens und der Silbermedaillengewinnerin von Tokio Susann „Sanni“ Beucke kommentiert. Beim ZDF kommentieren Nils Kaben und Tobias Schadewaldt.

Zum ARD Livestream:

https://www.sportschau.de/olympia/segeln-bei-olympia-2024-in-paris,paris-2024-segeln-uebersicht-100.html

Zur ARD Mediathek:

https://www.ardmediathek.de/sammlung/segeln/sport-olympia-paris-segeln

Alle geplanten Livestreams der Sportschau:

https://www.sportschau.de/olympia/live

Alle Sendungen und Livestreams des ZDF zu den Olympischen Spielen:

https://www.zdf.de/sport/sport-im-zdf-livestream-live-100.html

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