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MITTELHAM NACH VERLETZUNGSDRAMA AUSGESCHIEDEN

Olympische Spiele Paris 2024, Tischtennis-Wettbewerbe (27. Juli bis 10. August)

Nina Mittelham (c) DTTB

PARIS. Großes Pech für Nina Mittelham: In der 2. Runde der Olympischen Spiele verletzte die Deutsche sich im zweiten Satz und verlor am Ende gegen die Nordkoreanerin Pyon Song Gyong in sieben Sätzen. Der Einsatz im Team-Wettbewerb ist ungewiss.

Dabei begann das Duell der 27-Jährigen gegen die weitestgehend unbekannte Nordkoreanerin sehr gut. Den ersten Satz konnte sie 11:6 gewinnen, im zweiten führte sie bereits 3:1 – dann der Schock. Der Deutschen fuhr es in den unteren Rücken und sie nahm zunächst ein Medical Time-Out: „Es ist sehr schwer zu verstehen, was da passiert ist. Ich habe super gespielt und mich super gefühlt und plötzlich hat es mega in meinen Rücken reingezogen“, so Mittelham. „Ich kann gar nicht gerade stehen im Moment. Weil ich mich schlechter bewegen konnte, habe ich angefangen, Fehler zu machen. Ich habe eine Schmerztablette genommen und diese unfassbare Atmosphäre hat mich getragen.“ 

„Konnte nur mit Handbremse spielen“
Nach der Behandlung von Mannschaftsarzt Dr. Antonius Kass und Physiotherapeut Peter Heckert ging es für Nina Mittelham weiter. Und tatsächlich konnte sie den zweiten Satz dann auch mit 11:9 für sich entscheiden. Aber die fehlende Mobilität war offensichtlich und Pyon wusste das mit zunehmenden Spieldauer zu nutzen. Den dritten Satz gewann die Nordkoreanerin gewinnen (11:9), im vierten Satz führte Nina Mittelham schnell mit 5:2, Pyon zog das Time-Out, um am Ende auch diesen Durchgang für sich zu entscheiden (11:8). „Das ist so bitter. Nina war die bessere Spielerin, bis die Verletzung kam. Sie hat gekämpft, konnte aber nur mit angezogener Handbremse spielen“, so Bundestrainerin Tamara Boros im Anschluss. 
 

Comeback in Satz sechs
Im fünften Satz schien sich das Blatt endgültig zugunsten von Pyon zu wenden (11:7), aber im sechsten Satz sorgten einige leichte Fehler der Nordkoreanerin und gut gespielte Punkte von Mittelham zum Satzausgleich (11:7). Doch im entscheidenden siebten Durchgang zog Mittelhams Gegnerin bei 4:4 auf 7:4 davon – einen Rückstand, den die Nummer 16 nicht mehr aufholen konnte: „Ohne die Rückenverletzung hätte ich das Spiel klar gewinnen können. Bis dahin hatte ich das Gefühl, dass ich es dominiert und unter Kontrolle hatte. Je länger das Spiel gedauert hat, desto schlechter wurde es“, sagte die tief enttäuschte Mittelham.
 

Einsatz im Team ungewiss
Neben der Enttäuschung der Niederlage ist Mittelhams Einsatz im Team jetzt auch fraglich, die Deutsche zeigte sich aber verhalten optimistisch: „Ich hoffe, dass ich im Team wieder an den Start gehen kann und mich bis dahin erhole. Ich habe zum Glück noch eine knappe Woche, bis es weitergeht.“ Unmittelbar im Anschluss ans Spiel konnte Mannschaftsarzt Dr. Antonius Kass auch noch keine genaue Diagnose stellen. „Ich gehe erst einmal von einer Blockierung aus, aber dafür war es echt heftig. Ich habe versucht, zu mobilisieren. Mit Schmerzmedikamenten ist es in so einer akuten Phase schwierig, denn sie wirken nicht ganz so schnell.“ 
 

Damen-Einzel – 2. Runde Beste 32
Nina Mittelham – Pyon Song Gyong PRK 3:4 (6,9,-9,-8,-8,7,-7) 
 

Herren-Einzel – 2. Runde Beste 32
Dienstag, 10 Uhr: Dimitrij Ovtcharov – Vitor Ishiy BRA 4:1 (4,8,9,-11,3)
Dang Qiu – Kirill Gerassimenko KAZ, 3:4 (6,-6,11,5,-5,-9,-6)
 

Damen-Einzel – 1. Runde Beste 64
Nina Mittelham – Minhyung Jee 4:0 (7,9,7,8)
Xiaona Shan – Georgina Pota HUN 3:4 (-7,7,10,6,-6,-6,-8)
 

Herren-Einzel – 1. Runde Beste 64
Dimitrij Ovtcharov – Marcos Madrid MEX 4:0 (3,7,3,5)
Dang Qiu – Tiago Apolonia POR 4:1 (-2,3,2,6,10)  

Hier geht es zu den vollständigen Auslosungen:

Damen-Einzel
Herren-Einzel
Mixed
Damen-Team
Herren-Team
 

TV und Livestream

ARD und ZDF, die aus Paris im täglichen Wechsel im TV berichten, planen in Paris alle Spiele mit deutscher Beteiligung zu zeigen, sei es im Fernsehen live, in Teilen im Rahmen einer Konferenzschaltung, zusammenfassend oder im Livestream. Ob Tischtennis im Fernsehen landet, entscheidet sich von Tag zu Tag, abhängig von den Erfolgen und freien Sendeplätzen. Dass zunächst nur vier Partien im ARD-/ZDF-Livestream angekündigt sind (oder waren), liegt daran, dass ohne die detaillierten Ansetzungen die Spiele für den Stream nicht zu terminieren sind. Die Erstrundenspiele im Einzel beispielsweise erstrecken sich über mehrere Tage und Sessions.

Das Mixed steht für Samstag im Sendeplan der ARD. Weil parallel im Radsport das Einzelzeitfahren stattfindet, steht noch nicht fest, ob Dang Qiu/Nina Mittelham in Teilen live im Rahmen einer Konferenz oder im Nachgang in der Zusammenfassung gezeigt werden. ARD-Kommentator ist Christian Adolph, ZDF-Experte Michael Kreutz. 

Eurosport

Eurosport mit dem Kommentatoren-Duo Steffen Fetzner/Dennis Heinemann steigt am 30. Juli mit der Medaillenvergabe im Mixed mit der Übertragung ein. Parallel sind sie im Livestream bei Olympia-Rechtehalter discovery+ zu sehen. Wer alle Olympia-Partien an allen vier Tischen sehen bzw. zur Auswahl haben will, wird in Deutschland um ein discovery+-Abonnement wohl nicht herumkommen.

Links

 

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