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Erfurt und Straubing wagen Neubeginn in der 2. Bundesliga Frauen Pro

BERLIN. Sie sind die Favoriten auf den erstmalig zu vergebenden Meistertitel in der 2. Bundesliga Frauen Pro – powered by SnowTrex. Schwarz-Weiß Erfurt und NawaRo Straubing haben eine bewegte Volleyball-Historie und so einiges an Erstliga-Erfahrung zu bieten. In der neuen eingleisigen zweithöchsten Liga geht es vor allem darum, sich zu konsolidieren und den Weg zurück ins Oberhaus zu finden.

Schwarz-Weiß Erfurt

Dass sich Schwarz-Weiß Erfurt für die neue Saison einiges vorgenommen hat, zeigt das Ergebnis des hauseigenen SWE-Cup Anfang September. Dort hatten die Gastgeberinnen mit dem tschechischen Erstligisten PVK Olymp Praha und dem künftigen Staffelkonkurrenten ESA Volleys Grimma zwei starke Gegner vor der Brust.

Es gab schon lange kein Duell mehr gegen Grimma. Ich habe vor allem aus dem Umfeld die Vorfreude auf dieses Derby gespürt“, gab Geschäftsführer Florian Völker zu. Nachdem man am Abend zuvor bei einem Testspiel gegen Grimma noch den Kürzeren gezogen hatte, setzte sich das Team von Trainer Mateusz Zarczynski im Turniermodus angekommen, mit 3:1 durch. Gegen den Gast von der Moldau gab es anschließend ein hart erkämpftes 2:2. Am letzten Samstag folgte dann der Sieg im Finale.

Die Vorbereitung läuft also nach Plan. „Wir wollen aber nicht einfach nur irgendwie spielen. Unser Ziel ist es, dem Zuschauer auch weiterhin ein Volleyball-Erlebnis auf Erstliganiveau zu bieten“, berichtet Völker weiter. Der 32-Jährige war in der Saison 2019/20 Trainer in Erfurt, wechselte dann zum damaligen Ligakonkurrenten Rote Raben Vilsbiburg. Nun ist er zurück in der neuen Rolle als Manager und Geschäftsführer. „Uns geht es jetzt hauptsächlich darum, den Standort Erfurt auf wirtschaftlich gesunde Füße zu stellen. Natürlich wollen wir den Fans dabei auch attraktiven Sport bieten.“

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Libera Mia Mercedes Kettner will den Ball auch in der 2. Bundesliga Frauen Pro fest im Blick haben. (Foto: Sebastian Schmidt | sebastian-schmidt-foto.de)

Durch den früh kommunizierten Abstieg aus der 1. Bundesliga haben nahezu alle Spielerinnen den Verein verlassen. Den Verantwortlichen in Thüringen ist es jedoch gelungen, auch für die anstehende Pro-Saison einen internationalen, schlagkräftigen Kader zusammenzustellen. Eine der interessantesten Personalien dürfte die tschechische Nationalspielerin Silvie Pavlová sein, die im Mittelblock agieren wird. Aber auch die erst 21 Jahre alte Außenangreifern Sina Stöckmann könnte eine wichtige Rolle spielen. Sie bringt bereits sechs Jahre Erfahrung aus 2. und 1. Bundesliga mit. „Unsere Stärke ist ein geschlossenes Team. Alle Spieler sind wichtig und unsere Kraft sind die vielen Personen und Helfer, die sich für den Verein engagieren“, sagt Trainer Mateusz Zarczynski.

Und warum geht Erfurt den Weg in die 2. Bundesliga Pro? „Weil wir uns als Verein gesund aufstellen wollen, um den Angriff auf die 1. Bundesliga in einer verbesserten Situation nochmal zu wagen“, so Völker kämpferisch.

Das sind die Fakten zu Schwarz-Weiß Erfurt:

  • Größte Spielerin: Tina de Groot (194 cm)
  • Jüngste Spielerin: Tina de Groot (18 Jahre)
  • Trikotfarbe heim: weiß
  • Größte Erfolge: Erreichen des Pokalviertelfinales, Platz 10 in der 1. Bundesliga; Meisterschaft 2. Bundesliga Süd 2010
  • Dienstältester im Verein: Thomas Recknagel (Vizepräsident Verein), mehr als 30 Jahre dabei
  • Trainer: Mateusz Zarczynski
  • Zugänge: Isabella Noble, Antonia Greskamp (Z), Lara Darowski, Sina Stöckmann, Sina Fuchs, Pia Mohr (AA), Tina de Groot (D), Mia Stauß (L), Alina Zellin, Silvie Pavlova, Ashlyn Blotzer (MB)
  • Abgänge: Margaret Speaks, Corina Glaab (Z), Vera Mulder, Darja Erzen (D), Antonia Stautz, Hanna Hellvig, Jaidyn Blanchfield (AA), Demi Korevaar, Lena Liegert, Natalie Wilczek (MB), Romy Brokking (L)
  • Halle: Riethsporthalle
  • Fassungsvermögen: 1.500 Zuschauerinnen / Zuschauer
  • Zuschauerrekord: 1.500 Zuschauer:nnen / Zuschauer.

NawaRo Straubing

In einer ähnlichen Situation befindet sich NawaRo Straubing. Auch die Bayern halten sich mit konkreten Zielvorgaben in Sachen Tabelle zurück. Es ist die Perspektive auf eine Rückkehr ins Oberhaus, die zählt. „Wir wollen nach dem Regenerationsprozess gesunden und uns in der neuen Liga zunächst etablieren“, sagt Geschäftsführer Karl Kaden. „Es ist eine neue Liga mit vielen Unbekannten und Variablen, mit denen wir uns auseinandersetzen und zurechtfinden müssen.“

Nach dem finanziell bedingten Rückzug aus der 1. Bundesliga hat der Verein Strukturen neu aufgebaut und auf verschiedenen Ebenen Ablaufpläne zur Realisierung des Aufgabenkatalogs installiert. Nach dem Aus Ende Januar dieses Jahres folgte die Trennung vom Stammverein FTSV. Aus dem Förderverein wurde der Sportverein NawaRo Straubing, es wurde eine GmbH gegründet, Karl Kaden und Herbert Wittl übernahmen die Geschäftsführung.

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Valbona Ismaili hat in der Vergangenheit bereits viel Erstliga-Erfahrung in Straubing sammeln können und geht nun für die Bayern in der 2. Bundesliga Frauen Pro an den Start. (Foto: Harry Schindler)

Als Trainer wurde Tomasz Wasilkowski verpflichtet, der als Co-Trainer mit den Berlin Recycling Volleys 2019 die deutsche Meisterschaft feierte. Zuletzt trainierte der Pole den Männer-Erstligisten Energiequelle Netzhoppers KW. Für Wasilkowski stand die Vorbereitungsphase ganz im Zeichen des Teambuildings. Nach der Insolvenz hatte Straubing allen Spielerinnen die Möglichkeit gegeben, andernorts einen Vertrag zu unterschreiben. Aus dieser Situation heraus ist der Kader für die Pro-Saison stark verändert.

Wir haben in Summe ein sehr junges Team, das wir entwickeln wollen. Die Leistungsträger werden sich in der laufenden Saison präsentieren und unser junges und hungriges Team führen“, glaubt der Trainer. Eben aus diesem Grund ist die Einführung der 2. Bundesliga Pro für NawaRo ein kleiner Glücksfall. „Wir haben jetzt die Möglichkeit, Eigengewächse und junge Talente besser auf die zukünftigen Aufgaben im Oberhaus vorzubereiten“, so Geschäftsführer Kaden.

Bundesligaerfahrung bringt der neue Kader dennoch auf das Feld. So ist zum Beispiel Zuspielerin Yina Liu (25), die vom VfB Suhl LOTTO Thüringen wechselt, im Aufgebot. Mit Lizzy und Nana Lobzhanidze präsentierten die Gäubodenstädter unlängst zwei Neuzugänge aus dem georgischen Nationalteam. Die neue Libera Lorena Ilinca stand zuletzt für die rumänischen Topclubs Rapid Bukarest und FC Arges auf dem Feld.

Das sind die Fakten zu NawaRo Straubing:

  • Größte Spielerin: Lizzy Lobzhanidze (193 cm)
  • Jüngste Spielerin: Helene Kreyßig (15 Jahre)
  • Trikotfarbe heim: Orange
  • Größte Erfolge: Saison 2013/14 Meister der 2. Bundesliga Süd, Saison 2014/15 Meisterschaft und Aufstieg, Saison 2019/20 Playoff-Viertelfinale
  • Dienstältester im Verein: Wolfgang Schellinger  Ehrenmitglied
  • Trainer: Tomasz Wasilkowski
  • Zugänge: Yina Liu (Z), Franziska Koob (A), Naomi Janetztke (MB), Lizzy Lobzhanidze (MB), Nicoletta Mergenthaler (U), Lorena Ilinca (L), Alba Moser (U), Jana Krause (AA), Helena Schmidt (MB), Nana Lobzhanidze (U)
  • Abgänge:
  • Halle: Turmair Volleyball Arena
  • Fassungsvermögen: 1.100 Zuschauerinnen / Zuschauer
  • Zuschauerrekord: 1.100 Zuschauerinnen / Zuschauer

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